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Du fragst Dich, wie du die Hohlschicht deines Mauerwerks selbst ermitteln kannst und ob dein Haus für eine Einblasdämmung geeignet ist? Wir erklären dir, wie du mit einfachen Mitteln sehr genau prüfen kannst, ob dein Haus zweischalig errichtet wurde und ob eine Einblasdämmung sinnvoll ist.
Wie sieht das Innere meiner Fassade aus?
Wenn du nicht gerade zufällig neue Fenster einbaust oder alte Fenster ausgetauscht werden, hast du in der Regel nicht den Luxus, direkt in das Mauerwerk hineinschauen zu können – so wie es auf vielen Beispielbildern gezeigt wird. Das macht es natürlich schwieriger zu erkennen, ob zwischen der inneren und äußeren Wand eine Hohlschicht vorhanden ist, die sich für eine Einblasdämmung eignet.
Keine Sorge: Auch ohne offene Wand oder Bauarbeiten kannst du ganz einfach selbst herausfinden, ob dein Haus für eine Einblasdämmung geeignet ist. Mit einer kleinen Bohrung und etwas handwerklichem Geschick lässt sich die Hohlschichtstärke zuverlässig messen. Diese Methode ist schnell, sauber und benötigt nur wenige Werkzeuge – ideal, wenn du dein Haus auf eine nachträgliche Kerndämmung prüfen möchtest.
So misst du den Hohlraum deiner Fassade selbst aus
Es gibt zwei einfache Methoden, um den Hohlraum zu messen:
- Sichtung der Baupläne
- Mauerwerksstärke im Fenster messen
- Bohrung und Messung
Wenn ein Hohlraum vorhanden ist, kannst Du ganz einfach feststellen, ob Dein Haus für eine Einblasdämmung geeignet ist.
Sichtung der Baupläne
Wenn du noch die Baupläne deines Hauses besitzt, lohnt sich ein genauer Blick in die Unterlagen. Praktisch: Für diese Methode musst du weder dein Mauerwerk anbohren noch im Bereich eines Fensters messen musst. In vielen Bauplänen ist eine zweischalige Außenwandkonstruktion klar erkennbar. Sie weist auf eine mögliche Hohlschicht hin – und damit darauf, dass dein Haus grundsätzlich für eine Einblasdämmung geeignet sein kann.
Achte beim Durchsehen der Pläne darauf, ob zwei parallele Mauerschalen mit einem schmalen Zwischenraum eingezeichnet sind. Dieser Zwischenraum ist die Hohlschicht, die für eine Kerndämmung genutzt werden kann. In unserem Beispielbild haben wir die Hohlschicht rot markiert, damit du genau siehst, worauf du achten solltest.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass in vielen Bauplänen nur die gesamte Stärke der Außenwand angegeben ist, nicht jedoch die genaue Breite der Hohlschicht. Du kannst die Pläne aber trotzdem gut nutzen, um eine erste Einschätzung zu treffen. Wenn du dort eine zweischalige Fassade erkennst, kannst du anschließend durch eine kleine Bohrung oder Messung im Fensterbereich die tatsächliche Hohlraumtiefe bestimmen. So kombinierst du beide Methoden optimal, um sicher festzustellen, ob dein Haus für eine Einblasdämmung geeignet ist.
Mauerwerksstärke im Fenster messen
Öffne ein Fenster an der Wand, die du dämmen möchtest, und messe die Dicke von der Außenwand bis zur inneren Wand. Bei älteren Häusern, die häufig mit 11,5 cm oder 24 cm dicken Steinen gebaut wurden, ergeben sich bestimmte Wandstärken-Kombinationen, die sehr zuverlässig auf ein zweischaliges Mauerwerk hinweisen. Aus unserer Erfahrung bestehen diese Häuser fast immer aus den Kombinationen, die in der untenstehenden Tabelle aufgeführt sind. Anhand dieser Werte lässt sich der Hohlraum in der Regel recht genau bestimmen und somit einschätzen, ob eine Einblasdämmung technisch machbar und sinnvoll ist.
Beispieltabelle:
| Gemessene Wandstärke | Vermuteter Wandaufbau | Hohlschicht? |
| 24cm | 1cm Innenputz, 11,5cm Innere Wandschale, 11,5cm Außenverblender | Nein |
| 25cm | 1cm Innenputz, 24cm Klinkerstein | Nein |
| 28cm | 1cm Innenputz, 11,5cm Innere Wandschale, 4cm Luftschicht, 11,5cm Außenverblender | Ja |
| 31cm | 1cm Innenputz, 11,5cm Innere Wandschale, 7cm Luftschicht, 11,5cm Außenverblender | Ja |
| 34cm | 1cm Innenputz, 11,5cm Innere Wandschale, 10cm Luftschicht, 11,5cm Außenverblender | Ja |
| 36,5cm | 1cm Innenputz, 24cm Innere Wandschale, 11,5cm Außenverblender | Nein |
| 43,5cm | 1cm Innenputz, 24cm Innere Wandschale, 7cm Luftschicht, 11,5cm Außenverblender | Ja |
| 46,5cm | 1cm Innenputz, 24cm Innere Wandschale, 10cm Luftschicht, 11,5cm Außenverblender | Ja |
Bohrung und Messung
Die Messung von außen ist meist die einfachste und sauberste Methode. In rund 80 % der Fälle reicht bereits eine Bohrtiefe von etwa 12 bis 13 cm, um zu erkennen, ob sich ein Hohlraum in der Fassade befindet. In diesem Fall benötigst du:
- eine Bohrmaschine mit ca. 20 cm langem Bohrer,
- einen Draht (z. B. stabiler Blumendraht),
- und ein Maßband oder Lineal zur Längenmessung.
- Bohrung durchführen:
Bohre mit einem ca. 0,5 cm dicken Bohrer ein kleines Loch in das äußere Verblendmauerwerk.
Wenn Du nach etwa 12–13 cm keinen Widerstand mehr spürst, ist ein Hohlraum vorhanden.
Wenn Du auch nach 20 cm keinen Hohlraum erreichst, handelt es sich um eine einschalige Außenwand – dann ist keine Einblasdämmung möglich. - Draht vorbereiten:
Biege das Ende des Drahts etwa 1 cm im 90°-Winkel um, sodass ein kleiner Haken entsteht, der noch durch das Bohrloch passt. - Hohlraum messen:
Schiebe den Draht mit dem Hakenende in das Loch, bis Du auf Widerstand stößt (die innere Wand).
Markiere den Punkt am Draht, der aus der Wand herausragt, und ziehe ihn wieder heraus.
Miss die Länge – das ist die Gesamtbreite bis zur inneren Wand.
Schiebe den Draht erneut ein, bis der Haken am oberen Rand des Hohlraums hängen bleibt, und markiere wieder. Die Differenz ergibt die Breite des Hohlraums.
Beispiel:
Die äußere Verblendschale ist 14 cm dick, die gesamte Bohrtiefe bis zur inneren Wand beträgt 22 cm – der Hohlraum ist also 8 cm breit. Das ist eine ideale Voraussetzung für eine Einblasdämmung.

Gern übernehmen wir die Ermittlung der Hohlschicht für dich. Bei einem Vor-Ort Termin ermitteln wir die verfügbare Hohlschicht endoskopisch und prüfen, ob eine Einblasdämmung machbar ist.
Ab wann ist eine Einblasdämmung sinnvoll?
Wenn Dein gemessener Hohlraum mindestens 4 cm breit ist, ist dein Haus grundsätzlich für eine Einblasdämmung geeignet. Je breiter der Hohlraum, desto effizienter wirkt die Dämmung. Die Einblasdämmung ist eine besonders kostengünstige und effektive Methode, um Heizkosten zu senken und den Wärmeschutz deines Hauses zu verbessern – ganz ohne die Fassade zu verändern.








