4 Fehler bei der Einblasdämmung – Und wie Sie diese vermeiden können
Ein immer wieder auftretendes Thema bei unseren Kundentelefonaten. Was kann alles schief gehen? Was sind die Fehler die bei der Einblasdämmung gemacht werden? Wir klären Sie auf. Abgesackte und durchfeuchtete Dämmungen müssen nicht sein.
1. Schadstoffbelastung im Einblasdämmstoff
Achten sie unbedingt darauf Kerndämmstoffe für ihre Einblasdämmung zu wählen, welche keine Schadstoffe wie beispielsweise Formaldehyd in ihre Wohnräume abgeben. Ich möchte hier keine Produkte nennen, weise ab dringend darauf hin, sich die Zulassungen vom anzuwendenden Einblasdämmstoff genauestens durchzulesen und gegebenenfalls fachlich kompetenten Rat hierzu einzuholen. Wenn sie solch ein Dämmstoff in ihr Bauwerk eingebracht wurde, kann er nur unter größter Mühe und unter hohem finanziellem Aufwand entfernt werden.
2. Tauwasser im Einblasdämmstoff und eindringender Schlagregen
Wenn der eingebrachte Einblasdämmstoff zu Dampfdicht ist, so wird Raumluftfeuchtigkeit daran gehindert durch die Wand nach außn hin abzulüften. In solch einem Fall lagert sich vermehrt Luftfeuchtigkeit in der inneren Wandschale an und es kann besonders an kalten Stellen der Wände zu Tauwasserbildung und später zu Schimmel kommen. Gleiches Resultat erhalten wir, wenn der Einblasdämmstoff von außen z.B. durch Schlagregen eindringende Feuchtigkeit aufnimmt und diese an die innere Wandschale weiterleitet.
Wir verschieben den Taupunkt durch die Einblasdämmung nach außen. Ergo halten wir die innere Wandschale warm und an warmen Wandflächen wird ihre Raumluftfeuchte nicht kondensieren und es bildet sich kein Schimmel.Aufgrund der bauphysik rate ich daher dazu einen Kerndämmstoff mit sehr guter Dämmleistung zu verwenden, welcher diffusionsoffen und zugleich wasserabweisend ist. Für die von mir für die Einblasdämmung an zweischaligen Mauerwerken angebotenen Produkte ist laut der Zulassung, vom deutschen Institut für Bautechnik, keine Feuchteschutzberechnung erforderlich. Für spezielle Wandaufbauten berechne ich den Feuchteschutz bzw. Tauwasseranfall für meine Kunden und rate auch in Einzelfällen von der Dämmaßnahme ab.
3. Dämmwirkung der Luftschicht im zweischaligen Mauerwerk
Wohl eher eine Stammtischweisheit.
Tatsächlich stehende Luft oder eventuell auch stark beruhigter Luftstrom im zweischaligen würde natürlich eine Dämmung darstellen.
Im Laufe der letzten gut 20 Jahre habe ich aber tausende Nebeltests an zweischaligen Mauerwerken durchgeführt und immer kam der in die Hohlschicht eingebrachte Nebel aus Undichtigkeiten bzw. den Dachanschlüssen heraus. Nie habe ich ein Haus mit sozusagen luftdichter Hohlschicht vorgefunden. Ich habe unzählige Aufzeichnungen zu U-Werten und Wandtemperaturen zusammengestellt. Meine persönliche Erfahrung geht da hin, dass ich den durchschnittlichen U-Wert der Luftschicht eines zweischaligen Wandaufbaus mit 1,2 W/(m²·K) (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) annehme. Dieses bestätigen mir auch die tatsächlichen Messungen an zweischaligen Wandaufbauten.
Bitte betrachten Sie hierzu auf der rechten Seite das Rechenbeispiel anhand einer gedämmten sowie einer ungedämmten Wand. Die Oberflächentemperatur der Innenwand steigert sich am Ende der Dämmmaßnahme um mehr als 6 Grad!
4. Unsachgemäße Ausführung der Dämmarbeiten
Ob die Dämmaßnahme ihnen Heizkosten erspart und Schimmel von den Wänden fernhält oder ihnen Kopfschmerzen bereitet, hängt nicht zuletzt von der gewissenhaften Planung und einer fachgerechten Ausführung ab.
Achten sie darauf qualifizierte Fachbetriebe mit Referenzen zu beauftragen. Oft können die Hersteller des Einblasdämmstoffs erfahrene Betriebe nennen. Hier ist ein Betrieb mit viel Erfahrung und handwerklichem Background klar im Vorteil.
Halten sie sich bei der beauftragten Kerndämmung an die Regeln der geltenden Energieeinsparverordnung. Der Verarbeiter ist verpflichtet ihnen eine Unternehmererklärung über die durchgeführten Dämmarbeiten auszuhändigen. Diese ist für Sie ein wichtiges Dokument. Der Verarbeiter macht sich strafbar, wenn er diese nicht aushändigt. Auch wenn diese nicht vom Kunden verlangt wird.
Informationen zum EPS Dämmgranulat
Im Rahmen der nachträglichen Kerndämmung von Außenwänden mit Hohlraumstärken unter 12 cm, an denen auf der Wohnraumseite keine Dampfbremse eingebaut wurde, setzen wir ausschließlich auf hochwertige Premium Dämmstoffe wie Hirsch Porobead 033 oder Supearl 033, welche aus EPS Dämmgranulat bestehen.
Diese Hochleistungsdämmstoffe zeichnen sich nicht nur durch exzellente wärmedämmende Eigenschaften aus, sondern sind zudem hoch wasserabweisend und gleichzeitig diffusionsoffen. Gemäß der Zulassung des deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) erfordern diese Dämmstoffe aufgrund ihrer bauphysikalischen Eigenschaften keine Feuchteschutzberechnung. Dies verleiht uns die Sicherheit, dass es zu keinen nachteiligen Bauschäden kommen wird. Bereits über 9.000 erfolgreich durch uns gedämmte Häuser bestätigen die Wirksamkeit und Vorteile dieser Dämmstoffe.
Dämmstoffe aus Perliten, Steinwolle oder Mineralfaser, wie beispielsweise Knauf Supafil, erscheinen aus unserer Sicht in Bezug auf wasserabweisende Eigenschaften als unzureichend. Zusätzlich gestaltet sich eine lückenlose Verfüllung und ein setzungssicheres Einblasen technisch als herausfordernd. In unserer langjährigen Erfahrung führte dies zu Bauschäden und Absackungen aufgrund von Staunässe infolge von Tauwasserbildung. Die erforderlichen Zusätze für die Herstellung, wie etwa grüne Binder, müssen hinsichtlich ihrer Schadstoffbelastung einzeln geprüft werden.
Im Gegensatz dazu besitzt EPS/Neopor in Deutschland Zulassungen sowohl für Innendämmung als auch für Lebensmittelverpackungen.
Die Bekanntheit dieser mineralischen Dämmstoffe resultiert hauptsächlich aus der intensiven Bewerbung einiger Verarbeiter, da der kostengünstige Einkaufspreis dieser Produkte finanziell attraktiv erscheint.
Der vermeintliche Vorteil faseriger mineralischer Dämmstoffe, nicht herauszurieseln, schließt im Grunde aus, dass dieser Dämmstoff beim Einblasen einfach, lückenlos und setzungssicher im Hohlraum verteilt werden kann.
EPS Dämmstoff überzeugt zudem durch seine Flexibilität, da er sowohl einfach abgesaugt als auch mit heißem Wasserdampf zu einer festen Masse verfestigt werden kann. Durch diesen einfachen Prozess verliert das EPS Dämmgranulat zwar seine Zulassung, nach dem nachträglichen Mauerdurchbruch oder Fenstertausch wird der verfestigte Block jedoch wieder aus der Wand entfernt.
Es ist wichtig zu betonen, dass moderner EPS Einblasdämmstoff selbstverständlich ein modernes Polymer-FR Flammschutzmittel enthält und somit nicht brennbar ist.
Polystyrol ist
lebensmittelecht
Absaugung durchfeuchteter schimmeliger Mineralfaserdämmung
Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der Einblasdämmung haben wir uns einen hervorragenden Ruf in der Branche erarbeitet. Wenn Sie unserer Expertise in Bezug auf den Dämmstoff vertrauen, freuen wir uns, Ihnen eine freundliche und kompetente Angebotserstellung sowie eine fachgerechte Ausführung durch unseren Meisterbetrieb anbieten zu dürfen.
Einblasdämmung: U-Wert Berechnung vorher/ nachher
Wandtemperaturen vor der Dämmung: Außentemperatur bei – 10 Grad Oberflächentemperatur der Inneren Wandschale 14,3 Grad.
Wandtemperaturen nach der Dämmung: Außentemperatur bei – 10 Grad Oberflächentemperatur der Inneren Wandschale 20,5 Grad.