4 Fehler bei der Einblasdämmung – Und wie du diese vermeiden kannst

Das große Thema bei unseren Kundenberatungen:
Was kann bei der Einblasdämmung schief gehen? Was sind die häufigsten Fehler, die bei der nachträglichen Hohlwanddämmung gemacht werden?
Abgesackte und durchfeuchtete Dämmstoffe und hieraus resultierende Feuchteschäden und Schimmel müssen heutzutage nicht sein. Lege Wert auf eine sorgfältige Planung, bauphysikalisches Fachwissen, handwerkliche Arbeitsqualität sowie sichere Einblasdämmstoffe.

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Schild mit Gerfahrenstoff Warnung Dämmstoffe Schadstoffbelastet

1. Schadstoffbelastung im Einblasdämmstoff

Achte unbedingt darauf den richtigen Einblasdämmstoff für deine Kerndämmung zu wählen. Ist erst einmal ein minderwertiger Dämmstoff im zweischaligen Mauerwerk verbaut, so lässt sich dieser meist nicht so einfach und nur unter hohem Kostenaufwand entfernen.

1. Ortschaum/ UF-Schaum:

  • Feuchteschutz: Der UF-Schaum ist hygroskopisch und besitzt eine geringe Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (µ-Wert zwischen 1,5 und 1,7), dies bedeutet leider, dass er Feuchtigkeit aufnehmen kann und daher nicht in feuchtebelasteten Bereichen eingeblasen werden sollte
  • Emissionen: Nach dem Einbau kann Ortschaum Formaldehyd emittieren. Die Emissionsklasse des Schaums (ES 1 bis ES 3) bestimmt hier die zulässige Formaldehydabgabe. UF-Schäume mit einer Abgabe von mehr als 5,0 mg/(h·dm³) dürfen nicht für bewohnte Gebäude verwendet werden
  • Emmissionsschutz: Um die Emissionen zu minimieren, muss der Schaum raumseitig mit geeigneten Materialien (z. B. Gipskartonplatten) abgedeckt werden, die als Barriere gegen Formaldehyd dienen
  • Langzeitverhalten: Es gibt Berichte über gesundheitliche Beschwerden von Haubewohnern nach der Anwendung von UF-Ortschaum als Hohlwanddämmung, insbesondere wenn die Emissionen nicht ausreichend kontrolliert wurden

2. Mineralfaserdämmstoffe mit Bindemitteln („grüne Binder“)

  • „Grüne Binder“ (auf Basis von organischen Harzen) können bei Feuchtigkeit ausgasen oder auslaugen.

  • In Verbindung mit alkalischem Mauerwerk kann es zu Veränderungen an den Klinkerfugen kommen: Ausblühungen, Verfärbungen oder in seltenen Fällen ein Angriff auf die Mörtelmatrix.

  • Organische Bestandteile und feuchte Milieus beschleunigen die Korrosion von verzinkten Mauerwerksankern.

  • Wenn kein Edelstahl (V2A/V4A) verwendet wird, können Anker auf Dauer durchrosten und die Standsicherheit gefährden.
  • Mineralwolle mit Bindemitteln kann bei Durchfeuchtung Feuchtigkeit länger halten.
  • Folge: geschwächte Wärmedämmung, erhöhte Frost-/Tauwechsel-Belastung der Klinkerfugen und Gefahr von Rissen oder Abplatzungen.

Bevor du dich für einen Dämmstoff für die Dämmung deines Hauses entscheidest, solltest du dir, um Fehler bei der Einblasdämmung auszuschließen, die Zulassungen des anzuwendenden Einblasdämmstoffes genauestens durchlesen und gegebenenfalls fachlich kompetenten Rat hierzu einzuholen. Aus unserer Sicht sind folgende Eigenschaften eines Einblasdämmstoffes ganz oder teilweise ein Ausscheidekriterium:

  • enthaltene Schadstoffe wie beispielsweise Formaldehyd
  • oft in Mineralfasern enthaltene “grüne Binder” diese sollten auf ihre potenziellen Nachteile, wie mögliche Schadstoffbelastung, eingeschränkte Wiederverwertbarkeit und Feuchtigkeitsempfindlichkeit bei der Auswahl und Anwendung berücksichtigt werden. Auch wird immer wieder darüber berichtet, dass diese die Mauerwerksfugen von der Innenseite her, sowie die Mauerwersanker angreifen können
  • Einblasdämmstoffe, die aufgrund ihrer Beschaffenheit, wie beispielsweise Faserdämmstoffe, eher dazu tendieren, an kalten Tagen entstehendes Tauwasser aufzunehmen, anstatt wie bei EPS Perlen nach unten abzuführen. Durch die Aufnahme von Tauwasser bedingt, tendieren diese Faserdämmstoffe, dann leider auch zum ungewollten absacken im Hohlraum
  • Mineralische Faserdämmstoffe wie Glaswolle: Hergestellt aus recyceltem Glas und Sand. Sie können bei der Verarbeitung Haut-und Lungenreizungen verursachen und erfordert daher erhöhte Schutzmaßnahmen

Wenn solch ein Dämmstoff in dein zweischaliges Mauerwerk eingebracht wurde und hieraus Bauschäden an den Aussenwänden entstehen,  kann diese Kerndämmung nur unter größter Mühe und unter hohem finanziellem Aufwand entfernt werden. Für das Entfernen von Mineralfasern aus zweischaligen Mauerwerk müssen wir circa vier Steine pro Quadratmeter herausnehmen und den Dämmstoff per Hand entnehmen. Zusätzlich wird der schadhafte Einblasdämmstoff mit einer Absaugmaschine absaugt. Hierfür benötigen zwei Monteure meist 10-15 Arbeitstage. EPS Dämmgranulat wie Supearl 033 kann hingegen, beispielsweise bei einem Einfamilienhaus, innerhalb eines halben Arbeitstages wieder abgesaugt werden. Es ist viel einfacher, sich vorher Gedanken über den Einblasdämmstoff sowie den ausführenden Fachbetrieb zu machen, als hinterher die Fehler einer verpfuschten Dämmung zu beheben.

Schimmel durch Tauwasser in Raumecke

2. Tauwasser im Einblasdämmstoff und eindringender Schlagregen

Wenn der eingebrachte Einblasdämmstoff zu dampfdicht ist, so wird Raumluftfeuchtigkeit daran gehindert durch die Wand nach außen hin abzulüften. In solch einem Fall lagert sich vermehrt Luftfeuchtigkeit in der Dämmschicht und der inneren Wandschale an und es kann besonders an diesen kalten Stellen der Wände zu Tauwasserbildung und später zu Schimmel kommen. Gleiches Resultat erhalten wir, wenn der Einblasdämmstoff von außen z.B. durch Schlagregen eindringende Feuchtigkeit aufnimmt und diese bis an die innere Wandschale weiterleitet. Diese Fehler bei der Einblasdämmung kannst du sehr einfach vermeiden.

Wir verschieben den Taupunkt durch die Einblasdämmung nach außen. Ergo halten wir die innere Wandschale warm und an warmen Wandflächen wird deine Raumluftfeuchtigkeit nicht kondensieren und es bildet sich somit auch kein Schimmel. Nicht allein im Bezug auf eine verbesserte Dämmleistung, sondern vor allem aufgrund der Bauphysik rate ich daher dazu, einen Kerndämmstoff mit sehr guter Dämmleistung zu verwenden, welcher auch diffusionsoffen und zugleich wasserabweisend ist. Für die von mir für die Einblasdämmung an zweischaligen Mauerwerken angebotenen Produkte ist laut der Zulassung, vom deutschen Institut für Bautechnik, keine Feuchteschutzberechnung erforderlich. Für spezielle Wandaufbauten berechne ich den Feuchteschutz/Tauwasseranfall für meine Kunden und rate, wenn diese zu Problemen führen kann, von der Dämmung mittels der Einblasdämmtechnik ab.

Wo fällt Tauwasser an? U-Wert Berechnung vorher / nachher

Wandtemperaturen vor der Dämmung: Außentemperatur bei – 10 Grad Oberflächentemperatur der Inneren Wandschale 14,3 Grad.

Wandtemperaturen nach der Dämmung: Außentemperatur bei – 10 Grad Oberflächentemperatur der Inneren Wandschale 20,5 Grad.

Aufbau einer Wand mit Hohlschicht, zweischaliges Mauerwerk

3. Dämmwirkung der Luftschicht im zweischaligen Mauerwerk

Das ist wohl eher eine Stammtischweisheit.
Tatsächlich stehende Luft oder eventuell auch stark beruhigter Luftstrom im zweischaligen Mauerwerk, würde natürlich eine gute Dämmwirkung bieten.
Im Laufe der letzten gut 20 Jahre habe ich aber tausende Nebeltests an zweischaligen Mauerwerken durchgeführt und immer kam der in die Hohlschicht eingebrachte Nebel aus unzähligen Undichtigkeiten bzw. den Dachanschlüssen heraus. Nie habe ich ein Haus mit luftdichter Hohlschicht vorgefunden. Allenfalls ist der Luftstrom in der Hohllschicht beruhigt. Ich habe unzählige Aufzeichnungen zu U-Werten und Wandtemperaturen zusammengestellt. Meine persönliche Erfahrung geht da hin, dass ich den durchschnittlichen U-Wert der Luftschicht eines zweischaligen Wandaufbaus mit 1,2 W/(m²·K) (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) annehme. Dieses bestätigen mir auch die tatsächlichen Temperatur- und Feuchtemessungen an zweischaligen Wandaufbauten.

Bitte betrachte hierzu das Rechenbeispiel anhand einer gedämmten sowie einer ungedämmten Wand. Die Oberflächentemperatur der Innenwand steigert sich am Ende der Dämmmaßnahme um mehr als 6 Grad!

Verkehrsschild und Schild mit Achtung Falle

4. Unsachgemäße Ausführung der Dämmarbeiten

Ob die Einblasdämmung nun Heizkosten einspart und Schimmel von den Wänden fernhält oder dir Kopfschmerzen bereitet, hängt nicht zuletzt von der gewissenhaften Planung und einer fachgerechten Ausführung ab.
Achte darauf qualifizierte Fachbetriebe mit Referenzen zu beauftragen. Oft können die Hersteller des Einblasdämmstoffes erfahrene Betriebe nennen. Hier ist ein Betrieb mit viel Erfahrung und handwerklicher Qualität klar im Vorteil.
Beachte auch, dass es für die Verarbeitung von Einblasdämmstoff nicht vorgeschrieben ist, ein eingetragener Handwerksbetrieb zu sein. Diese Arbeiten kann jeder ausführen, der sich in einer Tagesschulung hat zertifizieren lassen. Wenn dir dies als Qualifikation nicht ausreicht, schaue, ob der Betrieb in die Handwerksrolle eingetragen ist. Der Verarbeiter ist ausserdem gesetzlich verpflichtet dir unaufgefordert die für die Förderstellen benötigten  Fachunternehmererklärungen über die durchgeführten Dämmarbeiten auszuhändigen. Diese ist für die Förderstellen ein notwendiges Dokument.

Fazit: Einblasdämmung die 4 Fehler im Überblick

Eine Einblasdämmung bietet dir wirklich viele Vorteile, doch es gibt auch Nachteile, du als Hausbesitzer kennen solltest.

Schadstoffrisiken: Manche Einblasdämmstoffe enthalten Bindemittel wie Formaldehyd oder die sogenannten „grüne Binder“. Diese können in Kombination mit Feuchtigkeit ausgasen, die Raumluftqualität negativ beeinträchtigen oder die  Mauerwerksfugen belasten. Daher ist die Auswahl hochwertiger, geprüfter und DIBt zertifizierter Materialien für eine Mängelfreie Einblasdämmung entscheidend.

Feuchtigkeitsprobleme: Ein häufiger Nachteil entsteht durch unzureichenden Feuchteschutz. Dringt Schlagregen oder Tauwasser in die Dämmschicht ein, verliert der Dämmstoff zumindest teilweise seine Wirkung. Zudem steigt das Risiko für Schimmel und Bauschäden am Klinkermauerwerk. Auch die Mauerwerksanker aus Metall können durch ein gelagertes Tauwasser korrodieren.

Setzungsverhalten: Wird nicht sorgfältig gearbeitet, können Hohlräume, Luftnester oder ungleichmäßige Füllungen entstehen. Dieses Setzen oder Absacken des Einblasgranulates führt zu Wärmebrücken und verringert die Energieeinsparung deutlich – einer der häufigsten praktischen Nachteile der Einblasdämmung.

Sanierungsaufwand: Tritt ein Schaden auf, ist die Entfernung des Dämmstoffs schwierig und kostenintensiv. Der häufigste Sanierungsfall, den wir bearbeiten ist, durch Tauwasser oder Schlagregen abgesackte Mineralfaserdämmung, welche zu Feuchteschäden führt. Besonders Mineralfasern lassen sich nur schwer wieder aus der Hohlschicht entfernen.

Fazit: Die Einblasdämmung Nachteile liegen vor allem in Schadstoffbelastung, Feuchteschutz und Ausführungsqualität. Wer diese Punkte berücksichtigt und einen Fachbetrieb, am besten mit handwerklicher Qualifikation beauftragt, reduziert die Risiken deutlich und profitiert langfristig von einer effizienten Wärmedämmung ohne Nachteile.

Informationen zum EPS Dämmgranulat

Im Rahmen der nachträglichen Kerndämmung von Außenwänden mit Hohlraumstärken unter 12 cm, an denen auf der Wohnraumseite keine Dampfbremse eingebaut wurde, setzen wir ausschließlich auf hochwertige Premium Dämmstoffe wie Hirsch Porobead 033 oder Supearl 033, welche aus EPS Dämmgranulat bestehen.

Diese Hochleistungsdämmstoffe zeichnen sich nicht nur durch exzellente wärmedämmende Eigenschaften aus, sondern sind zudem hoch wasserabweisend und gleichzeitig diffusionsoffen. Gemäß der Zulassung des deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) erfordern diese Dämmstoffe aufgrund ihrer bauphysikalischen Eigenschaften keine Feuchteschutzberechnung. Dies verleiht uns die Sicherheit, dass es zu keinen nachteiligen Bauschäden kommen wird. Bereits über 9.000 erfolgreich durch uns gedämmte Häuser bestätigen die Wirksamkeit und Vorteile dieser Dämmstoffe.

Dämmstoffe aus Perliten, Steinwolle oder Mineralfaser, wie beispielsweise Knauf Supafil, erscheinen aus unserer Sicht in Bezug auf wasserabweisende Eigenschaften als unzureichend. Zusätzlich gestaltet sich eine lückenlose Verfüllung und ein setzungssicheres Einblasen technisch als herausfordernd. In unserer langjährigen Erfahrung führte dies zu Bauschäden und Absackungen aufgrund von Staunässe infolge von Tauwasserbildung. Die erforderlichen Zusätze für die Herstellung, wie etwa grüne Binder, müssen hinsichtlich ihrer Schadstoffbelastung einzeln geprüft werden.

Im Gegensatz dazu besitzt EPS/Neopor in Deutschland Zulassungen sowohl für Innendämmung als auch für Lebensmittelverpackungen.

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Die Bekanntheit dieser mineralischen Einblasdämmstoffe resultiert hauptsächlich aus der intensiven Bewerbung einiger Verarbeiter, da der kostengünstige Einkaufspreis dieser Produkte finanziell attraktiv erscheint.

Der vermeintliche Vorteil faseriger mineralischer Dämmstoffe, bei Mauwerwerksdurchbrüchen nicht herauszurieseln, schließt im Grunde aus, dass dieser Dämmstoff beim Einblasen lückenlos und setzungssicher im Hohlraum verteilt engeblasen werden kann.

EPS Dämmstoff überzeugt zudem durch seine Flexibilität, da er sowohl einfach abgesaugt als auch mit heißem Wasserdampf zu einer festen Masse verfestigt werden kann. Wenn also Mauerwerksdurchbrüche für Fenster, Türen, Kaminrohre oder Ähnliches anstehen, kann EPS Einblasdämmstoff sehr einfach mit heißem Wasserdampf verfestigt werden. Sehen Sie sich hierzu unser Video:

Verfestigung von EPS Dämmgranulat mit Wasserdampf

an.

Es ist wichtig zu betonen, dass moderner EPS Einblasdämmstoff selbstverständlich ein modernes Polymer-FR Flammschutzmittel enthält und somit nicht brennbar ist.

Polystyrol ist
lebensmittelecht

EPS Schale mit Lachsfilet

Absaugung durchfeuchteter schimmeliger Mineralfaserdämmung

Schimmelige Dämmwolle nach Entfernung

Vertraue unserer mehr als 30 Jahre jährigen Erfahrung an mehr als 9.000 gedämmten Häusern in Norddeutschland. Vermeide Fehler bei der Einblasdämmung. Wir freuen wir uns, dir eine freundliche und kompetente Angebotserstellung sowie eine fachgerechte Ausführung durch unseren Meisterbetrieb anbieten zu dürfen.